Montag, 30. Juli 2012

Ein erlebnisreiches Jahr geht zu Ende

Dies wird wohl der letzte Eintrag in meinem Blog, denn mein weltwärts-Einsatz in Namibia ist nun vorbei.
Seit meinem letzten Eintrag ist viel passiert, in meinem Projekt ging es auf und ab, es gab Veränderungen und ehrgeizige Pläne für die Zukunft, neue Projekte wurden vorbereitet. Auch gefühlsmäßig waren die letzten Monate ein auf und ab, eine Mischung aus sich-nach-Hause-sehnen, weil es nun ja doch mal genug ist und noch-viel-länger-bleiben-wollen, weil man doch gerade erst angekommen ist, gerade erst genug verstanden und gelernt hat um richtig loslegen zu können.
Gerade 'meine' Vormittagsklasse würde ich noch so gerne bis ans Ende des Schuljahrs begleiten (Anfang Dezember), habe ich doch die ganze Unterrichtsstruktur aufgebaut, so viel angefangen und kann es nun nicht zu Ende führen. Aber nicht nur ist mein Visum bis Dezember längst ausgelaufen, in Deutschland warten ja auch Verpflichtungen auf mich, die Familie und Freunde, mein Studium. Und darauf freue ich mich ja auch.

Nach einem tollen Urlaub im Mai, erstmal zwei Wochen durch den Norden Namibias gereist zu fünft im 4x4 mit Dachzelt, bis ganz hoch an die Grenze zu Angola, dann eine Woche mit meiner Mutter die typische (aber auch schöne) Touristenroute, ist es schwer wieder in den Arbeitsalltag reinzukommen. Die letzten Wochen haben sich gezogen und die Motivation war niedrig. Was bringt es noch sich Neues zu überlegen, in ein paar Wochen ist man doch eh nicht mehr da? Doch irgendwann war die letzte Woche dann doch da, die anderen Freiwilligen kamen aus den Regionen angereist fürs Ausreiseseminar und die Zeit der Abschiede begann... Von den wichtigsten Leuten hat man sich verabschiedet, im Projekt mit Fotos und Geschenken, von Freunden, bestimmten Orten. Aber manche hat man dann auch nicht mehr gesehen. Die nette Frau, die die Straße runter wohnt, wo man sich manchmal Guthaben für sein Handy kauft. Ein paar der Kinder, wo man dachte man sieht sich bestimmt nochmal und sie dann doch nicht kamen.
Es ist komisch im Bus zu sitzen und das letzte Mal vom Projekt nach Hause zu fahren. Nie mehr die unebene Sandstraße, die so viel Staub aufwirbelt. Nie wieder die Grundschule, das Zeichen der Hoffnung in dieser Gegend. Die ganzen Hütten, zusammengezimmert aus Wellblech, Plastik und allem, was sich finden lässt. All das ist so vertraut geworden, ist gewissermaßen Teil dieser Heimat auf Zeit, die ich, wie die meisten der anderen Freiwilligen auch, in Namibia gefunden habe.
Zuletzt verabschiede ich mich von meiner Gastfamilie, morgens früh, der Bus fährt uns zum Flughafen. Der Abschied ist schnell, wir haben uns am Abend vorher schon richtig verabschiedet. Mein Freund lädt unser Gepäck in den Bus, ich umarme meine Gastmutter und die Kleinen. Nguvi fängt an zu weinen, weiß nicht wie sie die Situation verstehen soll und vergräbt ihr Gesicht in der Kleidung ihrer Mutter.
Wir steigen in den Bus, noch einmal winken, und der Bus fährt los. Nie wieder werde ich diese Straße lang gehen, müde von der Arbeit und den kleinen Hund verwünschend, der mich ankläfft. Nie wieder an dem kleinen Straßenstand Obst kaufen. Nie wieder hier aus dem Taxi aussteigen, und denken 'endlich zu Hause'.

Wir landen einen Tag später mit etwas Verspätung aber sonst gesund und munter in Frankfurt. Unsere Familien empfangen uns und... Namibia ist vorbei. Endgültig. Dieses Jahr voller Freiheit, neuer Erfahrungen. Voller unbeschreiblicher Eindrücke, neuer Kulturen. Ein Jahr um sich auszuprobieren, Fehler zu machen und zu Lernen. Über andere, sich selbst und die Welt. Um Entwicklungsarbeit nicht nur kennenzulernen, sondern aktiv mitzugestalten, auf unterster Ebene, und dabei alle Vor- und Nachteile selber zu erkennen.

Ich habe mein weltwärts-Jahr sehr genoßen und auch wenn es nicht immer ganz einfach war habe ich nie daran gezweifelt die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich kann jedem nur empfehlen einen solchen Freiwilligendienst zu machen. Es war das Beste, was ich nach dem Abi hätte machen können.

Sonntag, 15. April 2012

Chorkonzerte in Deutschland

Gestern war ich auf einem echt guten Chorkonzert hier in Windhoek, und das Beste ist, der Chor faehrt jetzt im Mai auf Deutschlandtournee! Wenn ihr also einen kleinen Einblick in die namibische (Lieder-)Kultur haben wollt, dann schafft ihr es ja vielleicht zu einem der Chorkonzerte.

Der Chor heisst Maranatha Singers und ist ein gemischter Chor, mit Mitgliedern aus ganz verschiedenen sprachlichen und kulturellen Hintergruenden. Sie singen Lieder in vielen der  verschiedenen Sprachen Namibias, dazu tragen sie traditionelle Trachten. Die Lieder sind teilweise alte Klassiker, teilweise neu komponierte Stuecke, und einen Komponisten, von dem sie mehrere Stuecke singen, kenne ich sogar persoenlich, wir haben zusammen Weihnachten gefeiert. Er ist der Musikkollege von Cata, einer Freiwilligen aus Swakopmund und richtig nett. Ich kann euch nur empfehlen hinzugehen!

Die Auftrittsorte in Deutschland sind wie folgt:
Oberstedten 2. Mai
Bibblingen 3. Mai
Suttgart 5./6. Mai
Marburg 8. Mai
Oldenburg 11. Mai
Herford 12./13. Mai
Bielefeld 14./15. Mai
Amorbach 18./19./20. Mai


Und wenn ihr es schafft, dann achtet auf die Kleidung der Saenger:
Die rosa-gestreiften Kleider und Hemden sind von den Owambos, die hauptsaechlich im Norden Namibias wohnen. Die Frauen mit dem vorne gebundenem Kopftuch tragen die Tracht der Nama und Damara, deren Sprachen Klicklaute enthalten; die Frau mit der Haube traegt die Trachter der Baster, die in der Appartheitszeit eine gesonderte Stellung hatten, da sie urspruenglich aus gemischten Ehen kamen und daher nicht ganz so niedrig eingestuft wurden wie die Schwarzen. Dann gibt es noch die Tswanas, die in Wildlederkleidern bzw. Shorts auftreten; die Hererofrauen mit den Huetten, die Hoerner der Rinder symbolisieren, die Maenner tragen eine Uniform mit Hut, die an eine Offiziersuniform erinnert. Dazu ein paar Deutsch-Namibier in Safarikleidung und Taenzer in Bastroecken, wo ich aber nicht weiss, was das fuer eine Tradition ist bzw von welcher Kultur sie stammt. Ich wuensche euch viel Spass auf dem Konzert! Der Komponist, den ich kenn heisst uebrigens Engelhardt #Unaeb (das # ist ein Klicklaut, seine Grossmutter war Deutsche, daher hat er den Vornamen), und mein Lieblingslied von ihm heisst “Tate Taxi”, was soviel heisst wie “Herr Taxi(fahrer)”. Es geht darin um jemanden der ein Taxi zur Arbeit sucht, wie so viele es hier morgens tun, da Taxis wie Busse benutzt warden, und ist total witzig.

Dienstag, 3. April 2012

Ich lebe noch =)

Ja, seit laengerem wieder ein paar Nachrichten von mir...
Die Arbeit im Kindergarten war dann doch auf Dauer ziemlich anstrengend. 34 Kindergartenkinder sind halt auch zu zweit ne ganze Menge und fordern einen sehr heraus. Aber seit dieser Woche habe ich fuenf total nette Maedels, die ich unterrichten darf. Es sind ehemalige Strassenkinder, die nun in ihre Familien reintegriert wurden, und die ich unterrichten und auch einfach beschaeftigen soll, bis sie im Dezember, zum neuen Schuljahr, wieder in die Schule koennen. Das schoene ist, dass die Maedels eine Sozialarbeiterin haben, die fuer sie zustaendig ist, und die wir bei Problemen ansprechen koennen. Diese sucht auch eine Schule, mit Internat, fuer die Maedchen. Die Maedels waren, nach teilweise Monaten auf der Strasse, total euphorisch, wieder in die Schule zu koennen. Wir hatten wirklich sehr viel Spass zusammen. Jetzt ist meine Zeit hier im Internet schon wieder fast vorbei... Viele Gruesse aus Namibia!!!

Sonntag, 12. Februar 2012

Nun mal wieder Neues aus Namibia! Nachdem ich ein richtig tollen Urlaub hatte, mit Silvester in Kapstadt, Uebernachtungen unter Nambias wunderschoenem Sternenhimmel und ganz vielen tollen Landschaften sowie tollen Mitreisenden, fing mitte Januar die Arbeit wieder an. Ganz langsam und gemuetlich machten erst der Kindergarten wieder auf, dann die Suppenkueche und schliesslich die Jugendgruppe. Die Alphabetisierungskurse, die fuer Erwachsene angeboten werden sollen sind noch in der Registrierungsphase. Dieses Jahr gibt es keine Brueckenschule mehr, dafuer soll im Jugendprogramm vermehrt Foerderunterricht gegeben werden. Vormittags arbeite ich nun also im Kindergarten mit den Vorschulkindern, was echt viel Spass macht. Bei ihnen geht es darum moeglichst viel Englisch zu sprechen, damit sie, wenn sie nachstes Jahr mit der Schule anfangen im Unterricht mitkommen. Ich uebe also mit den 30 (!) Kindern in unserer Gruppe zusammen mit meiner Kollegin Farben und Nummern, singe viele Lieder, erzaehl Geschichten, bastele und beobachte die Kinder beim freien Spiel. Es ist schoen zu sehen, dass die Kinder, die vorher gar kein Englisch konnten, nach diesen paar Wochen schon die wichtigsten Sachen verstehen (sit down, wash your hands, show me..., please can I go to the toilet?).


Neulich war "Halbzeit" hier in meinem weltwaerts-Jahr. Jetzt werden die Tage immer weniger, bis ich wieder zurueck nach Deutschland fliege. Einerseits freut mich das, andererseits bin ich jetzt schon traurig bei dem Gedanken daran, dass ich gehen muss und alles hier zuruecklassen werde. Die Kinder, meine Kolleginnen, Freunde und Freundinnen, die anderen Freiwilligen, meine Gastfamilie. UNd einfach das Land an sich, die Kultur. Das Jahr hier ist so besonders und toll. Ich kann jedem empfehlen, ein weltwaerts-Jahr zu machen. Wirklich. und besonders natuerlich in Namibia :-)

Freitag, 23. Dezember 2011

Festive Season: Kultur pur auf 2 Hochzeiten und an Weihnachten

Erstmal ein grosses Dankeschoen an alle, die mir Briefe und/oder Paeckchen hierher geschickt haben. Ich habe mich total gefreut!
Als ich mit einem breiten Laecheln im Taxi sass, 3 Paeckchen auf dem Schoss und der Tasche voller Briefen, konnte ich gar nicht anders als der Frau neben mir zu erzaehlen,dass ich gerade meine Weihnachtspost aus Deutschland bekommen habe. Sie hat sich mit mir gefreut. :-)

Ich habe lange nicht mehr geschrieben und es ist doch ne ganze Menge passiert. Mein Projekt hat am 9. Dezember geschlossen mit einer Graduation Ceremony. Die Kinder haben ihre Abschlusszeugnisse bekommen sowie Geschenke (z.B. Buntstifte) und Kleiderspenden. Es gab leckeres Essen, Musik und Taenze. Die Preschoolkinder, die jetzt in die Schule kommen hatten richtige kleine graduation gowns an, wie man sie aus US-amerikanischen Unifeiern kennt, natuerlich mit passenden Huetten. Voll suess!
Dann hiess es nach ein paar Planungstagen am 15. Dezember auch fuer die Mitarbeiter endlich: Sommerferien! Ich bin dann mit meiner Mentorin auf die Hochzeit ihrer Schwester gefahren.
Die Hochzeit fand ganz im Norden Namibias, in der Naehe der Grenze zu Angola in einem kleinen Dorf statt. Diese Hochzeit war schon die zweite, die ich besuchen durfte und aus chronologischen Gruenden werde ich euch erst von der ersten erzaehlen. :-)
Es war eine Hererohochzeit und sie fand auf der Farm der Braut im Osten Namibias in der Naehe von Gobabis statt. Geheiratet hat ein Cousin meiner Gastmutter. Es war eine ganz traditionelle Hochzeit, also auch ohnne Kirche. Sie hat mir total gut gefallen:
Als wir nach 5 Stunden Fahrt auf dem Festgelaende ankamen, war es schon abends. Die Hererotradition besagt, dass die Familie des Braeutigams (zu der auch meine Gastmutter gehoert) so lange vor dem Haus der Familie der Braut ausharren muss, bis diese "nachgibt" und der Hochzeit zustimmt. Mit anderen Worten: Die Hochzeitsgaeste campen um das Haus der Braut herum. Ueberall stehen Zelte, aus den Autos toent Musik und um viele kleine Feuer sitzen die Leute und quatschen. Die Atmosphaere ist total entspannt und gemuetlich.

Meine Gastmutter (2.von links) mit Verwandten und dem Braeutigam

Am naechsten Morgen wird eine Kuh geschlachtet, es gibt frisches, leckeres Fleisch. Der Brautpreis (bestehend hauptsaechlich aus Kuehen und dem Hochzeitsring) wurde schon am Abend vorher uebergeben. Nun ziehen am Samstag die Frauen ihre schoensten traditionellen Kleider an und ziehen zum Haus der Braut um zu feiern, dass ihre Familie die Hochzeit bewilligt hat. Es gibt Taenze und Gesang. Die Kleider der Frauen muss man sich wie Kleider aus dem 19. Jh vorstellen (ein Ueberbleibsel aus der Kolonialzeit, als die Herero gezwungen waren diese Kleider zu tragen), bodenlang und mit Puffaermeln. Sie werden mit vielen Unterroecken getragen, einem Markenzeichen der Herero. Dazu kommt ein Hut aus demselben Stoff wie das Kleid, der vorne zwei "Hoerner" hat. Diese symbolisieren die Hoerner eines Rindes und zeigen, wie wichtig den Herero ihre Viehzucht ist.
Am Sonntag, asl der Braeutigam seine Braut endlich abholendarf, trage auch ich das traditionelle Kleid, meins hat "nur" 7 Unterroecke! Die Leute sind erstaunt, freuen sich und machen Fotos. Ich bin stolz die TRacht tragen zu duerfen. Ich werde im Januar versuchen nochmal Fotos hochzuladen, damit ihr euch das ganze besser vorstellen koennt! Die Hochzeit fing am Freitag an und ging bis Sonntag.
Ich mit der Hererotracht

Auch die Ovambohochzeit, auf der ich mit meiner Mentorin und Franzi, einer anderen Freiwilligen war, fing schon freitags an. Doch diese war ganz anders. Erstmal war die Umgebung anders. Waehrend auf der Hererohochzeit die schon normale Dornbuschsavanne herrschte mit einigen groesseren Baeumen, ist es im Norden ungewohnt gruen. Es gibt ueberall kleine Seen, grosse gruene Baeume und ploetzlich auch die traditionellen Rundhuetten, die das europaeische Afrikabild so praegen. Im Norden ist es auch viel heisser.
aber auch der ablauf der Hochzeit war ganz anders. Freitag abend wird die Braut von den aelteren Frauen gesegnet und es werden ihr gute Wuensche mit auf den Weg gegeben, dies alles als Gesang und im Tanz. Dann kommt abends eine Gruppe auserwaehlter Freunde des Braeutigams zum Hasu der Braut. Sie singen nun um die Gunst der Braut, und das so lange, bis ihr Vater zusagt (das kann auch erst am naechsten Morgen sein!) Samstag morgen, wenn der Vater seinen Segen gegeben hat, wird kirchlich geheiratet. In der Kirche werden 4 Paare gleichzeitig getraut. Der Gottesdienst ist lang, auf Oshiwambo und es ist irre heiss. Nach einer Stunde fluechten Franzi und ich in den Schatten eines Baumes auf dem Krichhof. Die Hochzeit geht sonntags noch weiter, diesmal im Haus des Braeutigams, aber Franzi und ich fahren schon zurueck nach Windhoek, weil es Franzi nicht so gut geht.

Wie ihr seht, laufen die Hochzeiten hier ganz anders ab als bei uns. Ich habe mich total gefreut, diese beiden unterschiedlichen Hochzeiten miterleben zu duerfen. Am besten gefaellt es mir die traditionellen KLeider zu tragen. Auf der Ovambohochzeit sagt eine Frau zu mir, als ich die Tracht der Ovambos trug: " Today you are black like me." Da war ich irgendwie total stolz.

Jetzt bin ich gerade in Swakopmund am Meer, wo ich Weihnachten feiern werde. Danach mache ich mich mit 4 anderen Freiwilligen auf den Weg runter nach Kapstadt, Suedafrika, wo wir Silvester feiern wollen. Darauf freue ich mich schon total!

Euch allen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Samstag, 12. November 2011

Weihnachtsstimmung bei 30 Grad?

Hallo ihr lieben, nun mal wieder Nachrichten von mir =)
Mir geht es gut hier im sommerlichen Namibia und ich wuerde sagen, dass ich mich inzwischen ziemlich gut hier eingelebt habe.
In der Schule habe ich am Freitag begonnen mit dem Thema Weihnachten - echt merkwuerdig bei ueber 30 Grad! Im Supermarkt blinken ueberal die Weihnachtslichter und es werden Plastiktannenbaeume aufgestellt, aber so eine richtige Weihnachtsstimmung will nicht aufkommen. Naja, ist ja auch erst Anfang November.
Naechste Woche haben wir in der Schule Exams, danach ist eigentlich alles vorbei. Meine Kolleginnen und ich wollen dann noch ein bisschen mit den Kindern basteln, Weihnachtslieder fuer die Graduation ueben (das ist wo die Kinder ihre Zeugnisse bekommen) und ganz entspannt den Dezember abwarten. Anfang Dezember macht die Schule naemlich schon fuer die Sommerferien zu. Dann machen auch viele Geschaefte zu und die Leute fahren weg um ihre Familien zu besuchen. Windhoek soll dann wie ausgestorben sein... Mal sehen! Jetzt steht erstmal eine Hochzeit in meiner Gastfamilie an, zu der ich eingeladen bin!  Das wird bestimmt super spannend, ganz traditionell in einem kleinen Dorf. Die Hochzeit ist einen Hererohochzeit. Ich weiss nicht, wieviel ihr in Deutschland davon mitbekommen hat, dass die Ueberreste der Herero und Nama aus Deutschland nach Namibia gebracht worden sind. Die haben die Kolonialherrscher nach dem Genozid an den Herero einfach mit nach Deutschland genommen, als Trophaeen sozusagen. Die Herero und Nama waren sehrstolz, dass diese Ueberreste wieder in Nmibia sind, viele sind zum Flughafen gefahren und haben ihre Trachten getragen. Zum Glueck nimmt mir meine Gastfamilie das Verhalten der Kolonialherrscher in keinster Weise uebel.
Ja, so viel erstmal zu mir... Ich hoffe euch geht es gut und ihr geniesst den Herbst! Viele Gruesse, Sophie

Samstag, 8. Oktober 2011

Erste Fotos

Nun auch endlich ein paar Fotos hier aus Namibia, damit ihr seht, wie es hier so aussieht. Ich hoffe das Hochladen klappt... Und tatsaechlich! Ihr wisst nicht, wie oft ich das in den letzten Wochen probiert habe.
Das hier ist also eine Ansicht von Windhoek Innenstadt. Es war an dem Tag ziemlich diesig, man sieht garnicht, dass Windhoek von Bergen umgeben ist. Nach rechts (hier gar nicht zu sehen) erstreckt sich der Teil von Windhoek, der fuer mich am interessantesten ist: Katutura. In dem waehrend der Apartheit nur fuer Schwarze zugelassenen Stadtteil wohne und arbeite ich nun schon seit fast 3 Monaten. Und es ist immmernoch, auch 20 Jahre nach der Unabhaengigkeit Namibias und der endgueltigen Aufhebung der Apartheit eine Ausnahme, dass jemand 'Weißes' dort wohnt. Was mit entsprechend viel Aufmerksamkeit belohnt wird...

Die beiden anderen Fotos zeigen Katutura, besser gesagt Wanaheda, der Stadtteil wo ich wohne. Das erste zeigt die Strasse, die ich runterlaufe auf dem Weg zu dem kleinen Supermarkt an der Ecke und meinem Lieblingsladen, den ich erst neulich wirklich entdeckt habe: Ein DVD-Verleih mit Fotokopierer (wichtig fuer meine Arbeit), Internetanschluss, Eisverkauf,... und sehr netten Verkaeufern :-) Auch wenn ich ein Taxi irgendwo hin nehmen will, laufe ich diese Strasse runter an die Kreuzung wo die Taxis langfahren. Das letzte Foto zeigt meinen Weg zur Arbeit - ich muss den Berg ganz hoch laufen. Man sieht ganz schoen den Aufbau von Wanaheda: Bunte Bungalows, die Nebenstrassen sind Sandstrassen,...